Eröffnung: Freitag, 29. April, um 18.00 Uhr
Durch das Sammeln und Studieren von vorgefundenen Fotos, Briefen, Sitzungsprotokollen, Online-Posts, Fachpublikationen, Blaupausen, Materialproben, Bauelementen und anderen technischen Materialien, persönlichen Gegenständen und Archivdokumenten sowie durch das Anfertigen eigener Fotografien der materiellen Spuren in der Landschaft untersucht Lin Gerkman die sozialen und ökologischen Folgen des Übergangs von einem sozialistischen Wirtschaftssystem mit Arbeiterselbstverwaltung zu einer Marktwirtschaft mit starken Tendenzen einzelner Akteure zur schnellen Kapitalakkumulation. Er kartiert die Zeit des politischen und wirtschaftlichen Übergangs anhand der Spuren, die er in der Wirtschaft, im Leben der Arbeitnehmer und in der Umwelt hinterlässt.
Lin Gerkman (1995, Slowenien) machte seinen Abschluss in Industriedesign an der Akademie der Bildenden Künste und des Designs in Ljubljana, wo er derzeit seinen Masterabschluss macht. Neben dem Design arbeitet er auch im Bereich der bildenden Kunst. In seiner Arbeit geht es darum, in gefundenen Objekten und alltäglichen Situationen eine Bedeutung zu finden. Er erforscht aktuelle Ereignisse und die Reste der Zeitgeschichte, die sie prägen. Dabei verwendet er eine breite Palette von Fundstücken und Archivmaterialien, die er entweder als Ausgangspunkt für die Schaffung völlig neuer Werke verwendet oder zu neuen, zusammengesetzten Ganzheiten kombiniert. Er interessiert sich für die Beziehung des Einzelnen zu seinem Zuhause, die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen und die Beziehung zwischen Politischem und Privatem.
Fotos: © Lin Gerkman, First Snow Series, 2015-2021