2. bis 20. Februar 2021
Die Kultur ist in Slowenien von besonderer Bedeutung; oft wird sogar betont, dass sie für die SlowenInnen staatsbildend ist. So ist einer der offiziellen und arbeitsfreien Feiertage im Land der slowenische Kulturfeiertag, auch der Prešeren-Tag gennant. Er ist dem slowenischen Dichter France Prešeren gewidmet, der seine Arbeiten in der Zeit der Romantik verfasste und eine besondere dichterische Sprache im Slowenischen entwickelte. Er verstarb am 8. Februar 1948. Sein Werk, mit dem er nicht nur den slowenischen sondern auch den gesamteuropäischen Kulturraum geprägt hat, ist ein wesentlicher Teil des slowenischen Literatur- und Kulturvermächtnisses. In dem Gedicht “Zdravljica” (Trinklied), dessen Teil später zur slowenischen Nationalhymne ausgerufen wurde, betonte er die Kraft der Vielfalt und des gegenseitigen Respektes: „Es leben alle Völker, / die sehnend warten auf den Tag, / daß unter dieser Sonne / die Welt dem alten Streit entsag! / Frei sei dann / jedermann, / nicht Feind, nur Nachbar mehr fortan!“ (Quelle: France Prešeren, üb. von Klaus Detlef Olof, Hermagoras, Klagenfurt 2000).


Zum slowenischen Kulturfeiertag werden die höchsten nationalen Auszeichnungen für herausragende künstlerische Leistungen verliehen: die Prešeren-Preise und die Preise des Prešeren-Fonds. Wir gratulieren den heurigen PreisträgerInnen ganz herzlich!

Den Prešeren-Preis für ihr Lebenswerk bekommen heuer der Schriftsteller Feri Lainšček und der Architekt Marko Mušič. Die Preise des Prešeren-Fonds 2021 gehen an: den Lyriker Brane Senegačnik für den Gedichtband Pogovori z nikomer, die Violinistin Lana Trotovšek für ihre darbieterischen Leistungen der letzten drei Jahre, den Theaterregisseur Tomi Janežič für seine Regiearbeit in slowenischen Theaterhäusern in den letzten drei Jahren, den Regisseur und Drehbuchautor Matjaž Ivanišin für die Regie und das Drehbuch des Spielfilmes Oroslan, den Mahler Sandi (Aleksander) Červek für die Ausstellung 1 + 1 = 11 in der Galerie der Stadt Ptuj sowie die ArchitektInnen Blaž Budja, Rok Jereb und Nina Majoranc für das Projekt des Mütterheimes in Ljubljana und für das Betriebsgebäude des Thermalbades Terme Čatež.


Wir laden Sie der Ansprache von Botschafterin Ksenija Škrilec und dem Lied Frühlingsnacht von Josip Ipavec zuzuhören. Musiker sind David Jagodic und Mihael Strniša. Das Jahr 2021 ist nur dem Komponisten Josip Ipavec gewidmet.

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Der Tenorist David Jagodic studierte Operngesang und Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er einem Bachelor und Master-Abschluss mit Auszeichnung abschloss. Er hat sich bei mit Florian Boesch, Piotru Beczali, Irina Gavrilovici und Michael Schade fortgebildet. Seit 2012 ist er an Opernhäusern in ganz Europa, Asien und Amerika mit Rollen wie Tamino (Zauberflöte), Lenski (Jewgeni Onegin), Fenton (Falstaff), Don Ottavio (Don Giovanni), Ferrando (Cosé fan tutte) und vielen anderen tätig. David Jagodic ist auch im Ausland als Konzertsänger etabliert. Während seines Studiums war er Stipendiat des Kulturministeriums der Republik Slowenien und der SIAA-Stiftung aus Liechtenstein sowie mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe. Ab 2018 ist er auch Mitglied des slowenischen Oktetts.

Mihael Strniša ist Professor für Gesang, Akkordeon und Musik. Er arbeitet als Tenorist im Opernchor des Stadttheaters Klagenfurt. Er studierte Akkordeon und Gesang am Kärntner Landeskonservatorium und Musikpädagogik an der Musikhochschule in Ljubljana. Er ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen. Als Akkordeonkünstler und Solosänger tritt er regelmäßig in Slowenien und im Ausland auf (USA, Australien, China, Österreich, Deutschland, Frankreich usw.). Er tritt als Mitglied der Trio Eroika Aromatika, des Duo Mihael Strniša & Sara Lešnik, Okteta9, Tango des Gamma-Ensembles und als Gast verschiedener international anerkannter Ensembles auf.Michael beschäftigt sich u. a. auch mit dem Komponieren. Er schreibt hauptsächlich Chorliteratur. Sein Opus umfasst über 40 Werke, 2016 wurden seine Werke in der Notensammlung Oktett 9 in Noten veröffentlicht.


  • Was würde France Prešeren dazu sagen? – ein Kurzfilmprogramm
  • 1. Bik (the Bull) R.: Bojan Lanobič (2019), 13 min
  • 2. Lovka (After the Hunt), R. Urška Djukić (2019), 19 min
  • 3. Made in Slovenia, R. Miran Zupanič (2007), 20 min
  • 4. Che Sara, R. Matjaž Ivanišin (2002), 19 min

Die Auswahl der Kurzfilme zeigt den Puls Sloweniens im neuen Jahrtausend. Deren HeldInnen sind Menschen, die um ihre Arbeit und Existenz kämpfen und auf der Suche nach der eigenen Identität sind.

Mit dem Film Che Sara bekommen wir einen Einblick in die Studentenjahre des Regisseurs Matjaž Ivanišin, der heuer mit dem Preis des Prešeren-Fonds ausgezeichnet wird und schon zu Anfang seiner Kariere ein besonderes Talent für die Beobachtung seltsamer Phänomene in seiner Umgebung zeigte.

Alle Filme werden am 8. 2. von 12 bis 24 Uhr mit englischen Untertiteln auf der Seite des Slowenischen Filmzentrums (Link) frei zugänglich sein.

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