29. Juni bis 13. Oktober 2018 Significant Other, Burggasse 24, 1070 Wien
*Eröffnung: 29. 6., 18:00-21:00 Uhr
  • 18:00: Performative lecture and screening by the artist
  • 19:00: Opening of the exhibition & informal drinks
  • Significant Other (Link), Burggasse 24, 1070 Vienna, Austria


Jasmina Cibic’ erste Ausstellung in Österreich mit dem Titel ‘Everything We Do Today Will be Heroic in The Future’, knüpft an ihren Beitrag für den Slowenischen Pavilion in Venedig an und entwickelt ihn für die Galerie Significant Other in Wien weiter. Selten Bedenken wir den Einsatz botanischer wie auch zoologischer Namensgebung als Form politischen und gesellschaftlichen Ausdrucks, Cibic jedoch funktioniert den Ausstellungsraum in einen Ort um, der uns in überraschenden Details naturwissenschaftlicher Tätigkeit den Bedeutungswandel, die Akzeptanz und das Verfallsdatum gewisser nationalistischer Klimata vorzeigt. Der sogenannte ‘Hitler-Käfer’ breitet sich räumlich und metaphorisch wie ein Ausschlag im Raum aus und wird Kulisse für die in Buchform destillierte Film Trilogie ‘NADA’. Komplementär finden wir botanische Darstellungen zweier Rosensorten, deren Benennung auf vergangene und beängstigenderweise Wiederkehrende Tendenzen von Missachtung gegenüber dem Fremden oder Anderen deutet. Die titelgebende Parole im Schaufenster wiederum, materialisiert sich einerseits als Schutzgitter, jedoch noch stärker als Warnung vor der erschreckenden Biegefähigkeit unserer Geschichte(n).

Jasmina Cibic wurde 1979 in Ljubljana, Slowenien geboren. Ihre Praxis bewegt sich zwischen Film, Skulptur, Performance und Installation wobei sie das Konzept von ‘Soft Power’ als politische Rhetorik mittels Kunst und Architektur untersucht, und dabei besonderes Augenmerk auf die Frage legt, wie kulturelle Produktion von Staaten ge- oder missbraucht wird um Prinzipien und Ansprüche zu kommunizieren. Durch das Entwirren der komplexen Verstrickungen von Kunst, Gender und Staatsmacht ermutigt Cibic den Betrachter jene Strategien, die eingesetzt werden um eine nationale Kultur zu konstruieren, zu überdenken. Der vielschichtige Ansatz vereint unterschiedliche Narrativen, die es vermögen Bedeutungen zu verlagern wie auch historische Ungewissheiten oder gar Unwahrheiten hervorzuheben.

Cibic repräsentierte Slowenien in der 55. Biennale von Venedig. Ihre Arbeit wurde unter Anderem im BALTIC Gateshead, MSU Zagreb, MOCA Belgrade, MGLC Ljubljana, CCS BARD, Guangdong Museum of Art China, La Panacee Montpellier, MSUM Ljubljana und MNHA Luxembourg gezeigt. Cibic’ Filme wurden bei der FIAC Paris, HKW Berlin, Les Rencontres Internationales Paris und im Copenhagen International Documentary Festival gespielt. In 2016 wurde Cibic für den Jarman Award nominiert und gewann den MAC International Ulster Bank sowie Charlottenborg Fonden Preis.


Bild: © Jasmina Cibic

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