16. Mai bis 11. Juni 2017 Wiener Festwochen 2017 ARCC.art Open Space, Kaiserstraße 76, 1070 Wien
Der Pavillon des NSK State-in-Time soll dazu dienen, Themen wie Staatsangehörigkeit, das gemeinsame kulturelle oder politische Erbe sowie die Bedeutung des Staates einer Neubetrachtung zu unterziehen. Es geht dabei um die Fragen, die den politischen Staat heute am meisten beunruhigen: Migration, Geschichte und Identität.

Der Pavillon besteht aus zwei Teilen:

1. Eine Apologie der Moderne NSK ist ein Staat in der Zeit, der anstelle eines Staatsgebiets Aufmerksamkeit und Aktion beansprucht. Der erste Teil des Pavillons ist deshalb einer Form gewidmet, wie wir sie heute mit den alten Imperialstaaten in Verbindung bringen – der Apologie. In diesem Fall handelt es sich um eine „Entschuldigung für die Moderne“, die sich insofern von anderen unterscheidet, als dass sie nicht nur die Vergangenheit anerkennen, sondern auch Einfluss auf die Zukunft nehmen möchte.

2. Neue Symbolische Unordnung Zentraler Aspekt der Installation Europa im zweiten Teil sind Antworten von 100 verschiedenen Bürger*innen, Migrant*innen und Staatenlosen auf Fragen zum „Europäischen Erbe“ und der eigenen Geschichte. Durch die Präsentation unterschiedlicher Kollektivitäten und Zukunftsperspektiven, die über den dunklen Horizont unserer Gegenwart hinausweisen, soll dieses Erbe neu definiert werden.

Passamt Im Pavillon befindet sich auch ein provisorisches NSK Passamt. Asylsuchende führen Besucher*innen durch die Ausstellung und erzählen von ihren Migrationserfahrungen und ihrem Leben in Österreich. Alle, die einen Pass beantragen und zu einem Dialog bereit sind, bekommen einen Pass ausgestellt und werden damit NSK Neubürger*innen.

Installation Europa Die Künstlerinnen Ramesch Daha und Anna Jermolaewa (Installation Venedig: Ahmet Ögüt) versammeln 100 Stimmen von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Europa gekommen sind. Mittels eines Fragebogens stellen die Künstlerinnen allgemeine und persönliche Fragen nach der jeweiligen Perspektive auf Europa. Aus diesem Archiv an Antworten ergibt sich ein universelles und zugleich äußerst persönliches Bild. Anstatt die Antworten durch konventionelle Erzählformen zusammenzufügen, öffnet die Installation eine Vielzahl von Verbindungen und Geschichtssträngen. Sie ist ein kritischer Kommentar zum „Europäischen Narrativ“ und stellt gleichzeitig Fragen nach der Zukunft Europas. Die Arbeit ist ein offenes Archiv an Erfahrungen, Ideen und Hoffnungen.


  • Künstlerisches Team: Kurator*innen Birgit Lurz, Wolfgang Schlag; Basierend auf dem Projekt NSK State Pavilion Venice 2017, kommissioniert von IRWIN, kuratiert von Charles Esche und Zdenka Badovinac; Künstlerinnen Ramesch Daha, Anna Jermolaewa
  • Produktion: Produktion Wiener Festwochen. In Kooperation mit AK Wien, ARCC.art, MGML / The Museum and Galleries of Ljubljana, NSK Informativni Center, Verein Einander. Mit Unterstützung von AK Wien, Bundeskanzleramt Kunst und Kultur, Slowenisches Kulturinformationszentrum in Österreich SKICA
  • Zur Ausstellung erscheint die Publikation “The Final Countdown: Europe, Refugees and the Left”; herausgegeben von: Jela Krečič, Vorwort von: Jela Krečič; Texte von: Boris Buden, Boris Groys, Mladen Dolar, Saroj Giri, Agon Hamza, Jamil Khader, Alenka Zupančič, Slavoj Žižek, u.a.
  • Termine: 17. Mai bis 11. Juni, Dienstag bis Sonntag, 14 bis 21 Uhr / Eröffnung, Dienstag, 16. Mai, 19 Uhr
  • Sprache: Deutsch, Englisch
  • Ausstellungsgespräche: 21. Mai, 19 Uhr mit: Ramesch Daha (Künstlerin, Wien), Anna Jermolaewa (Künstlerin, Wien), Moderation: Luisa Ziaja (Kuratorin, 21er Haus, Wien), Sprache: Deutsch // 30. Mai, 19 Uhr mit: Zdenka Badovinac (Direktorin, Moderna galerija, Ljubljana), Charles Esche (Direktor, Van Abbemuseum, Eindhoven), Ahmet Ögüt (Künstler, Amsterdam/Berlin), IRWIN (Künstler-Kollektiv, Ljubljana), Moderation: Mara Ambrožič (Kuratorin, Paris), Sprache: Englisch
  • Wiener Festwochen 2017


Foto: © IRWIN

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