26. bis 29. September 2019 Marx Halle Wien, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien
Vom 26. bis 29. September 2018 werden bei der ViennaContemporary 2019 (Link) zahlreiche inter-nationale Galerien und Kunstinstitutionen wieder ihre KünstlerInnen und Programme in der Marx Halle präsentieren.


Die diesjährige Sektion Focus dreht sich um die Frage: „Was versteht man unter einem Staat, der nicht auf Territorium basiert, sondern auf Zeit?“ Anhand des Phänomens „NSK State in Time“ hinterfragt Kurator Tevž Logar die Vorstellung, dass Kunst im Bereich des Nationalstaates repräsentiert wird.

Als konzeptuelles Kunstprojekt 1992 von einer Gruppe um die Bewegung der „Neuen Slowenischen Kunst“ (NSK) als Reaktion auf die politischen Umwälzungen in Jugoslawien gegründet, ist der terrritoriumslose „NSK State in Time“ heute die virtuelle Heimat von über 15.000 Bürgern weltweit. Der Staat bietet den BürgerInnen Mitwirkungsrechte, die zu offenen Aktionen anregen, wie etwa die Ausarbeitung einer eigenen Verfassung, Währung, eines Bildungssystems oder einer Volkskultur. In der aktuellen Zeit der aggressiven Behauptung von Faschismus und Fremdenfeindlichkeit ist die Frage nach dem Post-Nationalismus, wie sie der „NSK State in Time“ aufgeworfen hat, heute so relevant wie zur Zeit seiner Gründung.

Die aktuelle Focus-Präsentation kann einerseits als eine jener offenen NSK-Aktionen gesehen werden, die sich direkt mit den Mechanismen des zeitgenössischen Kunstsystems befassen. Andererseits dreht sich die Ausstellung um eine Auswahl von KünstlerInnen, die durch ihre Arbeit die Idee von Grenzen ablehnen und so das kritische Denken der BetrachterInnen über Themen wie Erinnerung, Geschichte und beste- hende geopolitische Paradigmen anregen. 



Focus findet mit freundlicher Unterstützung der Igor Zabel Association for Culture and Theory und ERSTE Stiftung statt.


Foto: Reina Sofia: Joaquín Cortes/Roman Lores

Künstlerbox