The Guardian hat diesen Auftritt als einen der fünf besten Pavillons bewertet. Es folgten dann Einladungen zu internationalen Filmfestivals. Zuletzt wurde der Film beim Filmfestival in Rotterdam mit dem ersten Platz in der Kategorie "found footage" ausgezeichnet.
Im Zentrum der Ausstellung steht der Film Obzornik 63 - Ein Zug der Schatten. Dieser versucht ein konkretes Bild zu vermitteln - bestehend aus Fragmenten von Aufnahmen, die von Flüchtlingen mit dem Handy gedreht wurden - von der einst so berühmten Eisenbahnstrecke Beograd-Ljubljana, auf der sie nicht in Waggons, sondern mehr zwischen den Rädern des Zugs gefahren sind. Der Film begibt sich ins visuelle Erforschen der Eisenbahn, ihres geschichtlichen, sozialen und politischen Kontexts. Er bewegt sich zwischen klassisch informeller und engagierter Anti-Rezension und essayistischem experimentalen Film, welcher den Zuschauer einerseits durch die Geschichte führt und ihm andererseits zusätzlich Raum für Selbstreflexion schafft.
Die Ausstellung umfasst auch das neueste Projekt von Nika Autor, der inhaltlichen Fortsetzung von Obzornik 63. Wieder bezieht sie sich auf Aufnahmen von Flüchtlingen, die im Frachtraum eines LKWs auf der ehemaligen jugoslawischen Straße der Einheit und Bruderschaft reisen. Ähnlich wie in Obzornik 63, der aus Bildern von Zügen und Eisenbahnstrecken besteht, begibt sich der neue "obzornik" auf eine visuell konzeptuelle Erforschung von "roadtrip" Film-Szenen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ausstellung ist eine Sammlung von Texten, die der Struktur von "obzornik" folgen. Dieser auf dem Film basierende Sammelband wurde von Nika Autor, Andreja Hribernik, Ciril Oberstar und Andrej Šprah zusammengestellt. Die Publikation vereint fachliche wie auch literarische Texte und visuelle Elemente, die sich auf die Analyse des aktuellen Themas beziehen und die Möglichkeit für Reflexion auf Basis der als Inspiration dienenden historischen Ereignisse bietet.
____
Nika Autor arbeitet im Rahmen des informellen Kollektivs "Obzorniška fronta", welches sich mit der Erforschung und Interpretation der "obzornik" Kurzaufnahmen als eine Form der Filmkunst und deren aktuellen Behandlung in sozialen Medien beschäftigt.
Andreja Hribernik ist Direktorin der Galerie für bildende Kunst Kärnten (Slowenien) und war Kuratorin des slowenischen Pavillons bei der Biennale in Venedig 2017.
- Veranstalter und Kofinanzierer: SKICA
- Produktion: Moderna galerija (Kommissärin des slowenischen Pavillons der Biennale in Venedig: Zdenka Badovinac), Galerie für bildende Kunst Kärnten
- Die Ausstellung haben finanziell ermöglicht: Ministerium für Kultur der Republik Slowenien, die Stadt Slovenj Gradec
- Galerie ARCC.art, Kaiserstraße 76, 1070 Wien
- Dauer der Ausstellung: 19. April – 30. Mai 2018.
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, von 12 bis 18 Uhr.
- Feiertage, Samstag und Sonntag geschlossen, Besichtigung außerhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage.
Foto: © Nika Autor